Young breeds
Do androids dream of electric plants?
Installation
Die Grenzen zwischen Elektronischen- und biologischen Systemen scheinen immer durchlässiger zu werden. Abgesehen davon, dass das Nervensystem ebenfalls mit elektrischen Impulsen arbeitet. Die beiden Systeme weisen hinsichtlich ihrer Programmierbarkeit immer mehr Parallelen auf. Mit den heutigen Biotechnischen Werkzeugen lassen sich Organismen immer gezielter verändern und programmieren.
Wir haben uns gefragt wie eine auf Funktion ausgerichtete Pflanzenkultur in ihrer Test und Entwicklungsphase aussehen würde, und was für eine Funktion man den Pflanzen wohl übergeben würde. Die „Funktionen“ haben wir in phantastisch, utopischer Weise umgesetzt, überlassen viele Details der Phantasie der BesucherInnen und haben sie nicht an den bereits existierenden Beispielen angelehnt, in welchen vorwiegend Kapitalistisch, ökonomische Interessen massgebend sind. Zum Beispiel, dass Lachs-Fische grösser werden, mehr Gewicht auf die Waage bringen und das ganze Jahr über und in grösserem Tempo wachsen als sein natürliches Pendant, wie das Beispiel vom Turbo-Lachs, der vor zwei Jahren in den USA zugelassen wurde, zeigt.
Der Untertitel Do androids dream of electric plants? spielt auf das Since Fiction Buch von Philip K. Dick aus dem Jahre 1968 an, welches den Originaltitel Do Androids Dream of Electric Sheep? trägt. Dieses Buch war später die Vorlage für den Film Blade Runner von Ridley Scott von 1982.
Auf Wikipedia wird das Thema des Romans beschrieben als: „verschwimmende Grenze zwischen Menschen und (in diesem Werk biologischen) Androiden und [stellt] somit die Frage, was den Menschen zum Menschen macht. Nach Philip K. Dick ist nicht die Intelligenz das Unterscheidungsmerkmal zwischen Androiden und Menschen, sondern die Empathie, also die Fähigkeit, sich in andere Menschen einzufühlen.“
Wir fragen uns, inwiefern wir uns überhaupt in Pflanzen und Tiere einfühlen können und wieweit Empathie überhaupt eine Rolle spielt hinsichtlich möglicher Veränderungen von Organismen. Denn der Verdacht liegt nahe, dass andere Gründe der Antrieb für gentechnische Veränderungen sind.







Gewächshaus / Leuchtdioden / Elektronik / Elektroschrott / Video / Audio
300cm x 180cm x 215cm
«UTOPIE I: OFFLINE»
Kornschütte / Luzern
3.11. - 17.11.2018














Gewächshaus / Leuchtdioden / Elektronik / Aluminium-Behälter / Weithalsflaschen / Erde / Elektroschrott / Video / Audio
2x 300cm x 180cm x 215cm
«Wolken riechen - Hybride Positionen in der Kunst»
Vebikus Kunsthalle Schaffhausen / Schaffhausen
28.10. - 3.12.2017












Gewächshaus / Leuchtdioden / Elektronik / Aluminium-Behälter / Weithalsflaschen / Erde / Elektroschrott / Video / Audio
2x 300cm x 180cm x 215cm
«Biotopia»
Kunsthalle Mainz D
31.3. - 30.7.2017






















«DIY Lab Equipement» 20017
Urs Gaudenz & Baggenstos/Rudolf / Hackteria
Elektronik / Arduino Boards / Video / diverse Materialien
Maße: Variable Grösse
Urs Gaudenz --> GaudiLabs und member of Hackteria
Elektronik / Arduino Boards / Video / diverse Materialien
2x 250cm x 70cm
«Biotopia»
Kunsthalle Mainz D
31.3. - 30.7.2017
In Kollaboration mit Hackteria zeigten wir in der Ausstellung die DIY open source Laborgeräte von Urs Gaudenz, welche wir im Workshop vom 29. April dann auch life zum Einsatz brachten.
Die selbst gebauten Geräte von Urs Gaudenz sind aus leicht verfügbaren und recyclierten Bauteilen von Consumer-Produkten wie DVD-Laufwerken, Festplatten, PC-Fans etc. zusammengebaut. Es entstanden DIY Mikroskope, Inkubatoren, Zentrifugen bis zum Wild OpenPCR Thermocycler.
„Building the specific devices further helps to understand the basic principles behind and learn more about the technologies and methods used. The discussions among scientists and engineers in the process of rethinking the devices to make them more accessible are very fruitful and often lead to new and innovative designs.“
Mehr zu DIY Lab Equipement auf: Hackteria Wiki
WORKSHOP: CRISPR & jetzt eine neue Welt? vom 29. April 2017
Mit Urs Gaudenz (GaudiLab & Hackteria) & Baggenstos/Rudolf
DNA Fingerprints, Species identification, Geneediting mit der „Genschere“, oder SNP genotyping zu Hause durchzuführen stellt keine Utopie mehr dar. Mit den selbst gebauten open source Laborgeräten, die auch in der Ausstellung BIOTOPIA zu sehen sind, ist dies möglich. BIOTOPIE im Bereich des Möglichen?
Der Ingenieur Urs Gaudenz und die Künstler Baggenstos/Rudolf gaben einen Einblick in DNA Analyse Technologien, und brachten ihre DIY- und DIWO Laborgeräte aus der Ausstellung vor Ort zum Einsatz. Sie analysierten gemeinsam die eigene DNA und visualisierten sie. Dabei diskutierten sie die Frage, inwiefern man zum Beispiel Pflanzen mit der „Gen-Schere“ verändern würde wenn man das könnte und wie diese dann aussähen?
Es drängen sich umgehend Fragen nach den Beweggründen auf, die hinter solchen Veränderungsvorstellungen stehen.
Die KünstlerInnen versuchen den aktuellen Hype um Gen-Editing-Technologien zu entmystifizieren und spekulieren darüber, wie man diese Technologien für Lebensmittel, Kultur und Spiel - für eine bessere Welt - nutzen könnte.








PET bottles / electronics assembly / motion sensors / soil / sheet metal / Sound
«Baggenstos/Rudolf»
Hinterhof Offspace / Basel
23.7-20.8.2011
Für die Ausstellung im Hinterhof Offspace in Basel sind die OCMOS-Stecklinge in einer an Hors Sol Zuchtanordnungen erinnernde Gartenform installiert.
Der Besucher kann sich zwischen den drei hängenden Modulen bewegen und 15 einzelne „Gewächse“ von nahe betrachten.
















PET bottles / electronics assembly / motion sensors / soil / sheet metal / Sound
H 166cm W 370cm
«Kunst in Grün»
Seebrache - Seebach / Zürich
10.7. - 25.7.2010
The space of a former market garden in Zurich Seebach serves as the setting for the exhibition «Art in Green».
20 PET bottles are arranged in regular intervals in a former garden bed. The bottles serve as little green houses. In this colony, different sorts of shoots and seedlings grow out of the soil.
The young OCMOS (organic complementary metal oxide semiconductor) shoots are artificial, hybrid breeds and they have electronic capabilities.
Die Stecklinge bestehen aus Elektroschrott-Bauteilen und sind mit funktionierenden Elektronikschaltkreisen kombiniert. So können einige Lichtsignale aussenden, eine Dot-Matrix ansteuern oder sie können zählen. Wieder andere geben sporadisch leise Tonsignale von sich. Die Soundelemente sind durch Zusammenschnitt und Umkehrung veränderte Geräusche von Tierlauten eines Tree Cricket, eines Koala-Bär und einer Blaumeise.
Drei Stecklinge reagieren mittels eines Bewegungssensors interaktiv auf die Zuschauer und verändern ihren Zustand sobald man sich ihnen nähert.
Im übertragenen Sinn bestehen die Stecklinge für uns aus organischen Halbleitern wofür wir die Abkürzung OCMOS (Organic Complementary Metal Oxide Semiconductor) verwenden. Organische Halbleiter sind eine Form der Halbleiter, die auf organischen Materialien basiert (Chemische Verbindungen die in der Tier- und Pflanzenwelt zu finden sind) und bereits heute in besonderen elektronischen Bauelementen, wie den organischen Leuchtdioden (OLEDs), verwendet werden.